5 Gründe Editor zu werden

Ein wesentliches Merkmal des Open Directory Projects ist, dass dieses Webverzeichnis von freiwilligen Editoren betreut wird. Mit anderen Worten ausgedrückt: die Editorarbeit ist ehrenamtlich und wird nicht vergütet. Zeit, Strom- und Internetkosten gehen also auf das Konto des Editors.

Doch warum sollte man dann bei diesem Projekt mitmachen? Welchen Benefit oder Anreiz verschafft mir diese Arbeit, wenn es kein monetärer Vorteil ist?

Diese Frage lässt sich nicht universell beantworten, da für jeden Bewerber oder Editor andere Gründe und Motive relevant und ausschlaggebend sind. Die fünf wichtigsten Gründe für mich habe ich hier zusammengefasst.

  1. Internationalität
  2. "Multiplikator-Effekt"
  3. "Schnittstelle"
  4. Horizonterweiterung
  5. Teamarbeit und Infrastrukur

1. Internationalität

Das ODP ist ein internationales Webverzeichnis, das in nahezu 80 Sprachen vorliegt. Die Editorgemeinschaft setzt sich aus einer Vielzahl von Freiwilligen aus allen Erdteilen zusammen, auch wenn der überwiegende Teil aus Nordamerika und Europa stammt. Siehe auch die Karte bei Frappr, bei der sich bisher ein Bruchteil der Editoren eingetragen haben. Die internationale Community ist aber durch zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten miteinander vernetzt. Ein internes Forum, Chat-Kanäle sowie Feedbacksysteme via Mail ermöglichen einen regen Austausch untereinander. Und das nicht nur zu Themen, die direkt die Editorarbeit betreffen. Sondern auch für den Austausch mit Berufskollegen aus einem anderen Land, für Fragen zu aktuellen Ereignissen auf der anderen Seite des Atlantiks (z.B. den Hurricans im Sommer 2005 in den USA) oder auch einfach nur für Tipps zu einer geplanten Reise gibt es stets einen Platz in der Community-Kommunikation. Damit wird ein wesentliches Kriterium des Internet - also die internationale Vernetzung in seiner Reinstform aktiv gelebt.


2. "Multiplikator-Effekt"

Das Open Directory Project bietet seine Verzeichnisdaten nicht nur auf der dmoz.org Plattform an, sondern stellt die Inhalte auch über einenRDF-Dump anderen Site-Betreibern zur Verfügung, die diese Verzeichnisdaten unter Einhaltung der Lizenzbestimmungen in ihre eigene Site einbauen können. Zu den populärsten Beispielen der Datennutzer gehört sicherlich die Suchmaschine Google. Durch dieses Prinzip erscheint der Link (Verzeichniseintrag) als Empfehlung für andere User nicht nur auf einer Website, sondern auf einer Vielzahl von Websites, wodurch zwangsläufig auch mehr User auf diese Linkempfehlung aufmerksam werden. Verglichen mit dem Linksetzen auf der eigenen privaten Homepage oder Vereinssite, die wahrscheinlich nicht so stark frequentiert wird, ist die Reichweite eines Links im Open Directory um ein Vielfaches größer, so dass der Informationsgehalt der empfohlenen Website auch mehr User erreicht.


3. "Schnittstelle"

Das Open Directory Project ist bereits seit 1998 im Netz und hat sich über die Jahre hinweg zu einem der größten und bedeutendsten Webverzeichnisse in vielen Ländern entwickelt. Mit aktuell über 5 Millionen Einträgen in zahlreichen Sprachen ist es das größte Verzeichnis insgesamt. Insbesondere in der Internet-Szene (Webmaster, IT-Berater, SEOs, etc.) ist das ODP-Verzeichnis eine der ersten Anlaufstellen, wenn es darum geht, neue Webprojekte bekannt zu machen. Dann wird regelmäßig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine "Url vorzuschlagen". Als Editor einer Themenkategorie eröffnet dies zahlreiche Möglichkeiten, die Entwicklung eines Themas im Internet zu verfolgen. Denn in der "Warteschlange" (Editor-Slang: den "Grünen") tauchen diese Vorschläge von außen auf. Meist sogar Wochen oder Monate bevor sie über übliche Suchmaschinen auffindbar sind, da sie dort auf Seite xy der Ergebnislisten geführt werden. Je nach Thema der Kategorie kommen andere Dinge in Betracht. Bei meiner Enstiegskategorie, den "Studentischen Unternehmensberatungen", bin ich auf einen Verein aufmerksam geworden, der sich durch die räumliche Nähe als Netzwerk- und Schulungspartner für meinen ehemaligen Verein anbot. In einer anderen Kategorie befand sich ein Site-Vorschlag, der zahlreiche juristische Studienskripte enthält. Über die Suchmaschinen hätte ich die Site wohl nie entdeckt, da sie überwiegend dynamisch erzeugt wurde und nicht wirklich suchmaschinenfreundlich war. Diese Möglichkeiten der Web-Beobachtung können meines Erachtens weder von News Alerts noch von anderen kostenlosen Tools komplett geleistet werden. Egal ob es sich um aktuelle Messen oder Kongresse, neue Projekte, Partner oder Wettbewerber handelt, im ODP fließen zahlreiche neue Sites zu einem Thema zusammen, so dass man als Editor stets up-to-date ist.


4. Horizonterweiterung

Zwar bietet die Bearbeitung einer bestimmten Themenkategorie die Möglichkeit, sich mit einem Aspekt intensiv auseinanderzusetzen. Auf der anderen Seite hat man als Editor auch die Möglichkeit, täglich in neue Themenfelder einzutauchen. Forendiskussionen, neue Kategorien oder vorgeschlagene Sites geben immer wieder einen Anlaß, sich mit einer Materie näher zu beschäftigen. Dies kann im Gegensatz zu einem eher eingegrenzten Themenkreis aus Beruf, Studium oder Schule, den eigenen Horizont und Erfahrungsschatz erweitern. Insbesondere als Top-Level-Editor braucht man sich keine Sorgen zu machen, mental einzurosten.


5. Teamarbeit und Infrastruktur

Mit über acht Jahren bisheriger Projektlaufzeit ist das ODP eines der alten Hasen im Dschungel der Webverzeichnisse. Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren sind zahlreiche kleinere Webkataloge entstanden, weil zum einen professionelle Webkataloge wie Yahoo oder Web.de ihre Dienste eingeschränkt oder nur noch kostenpflichtig angeboten haben. Zum anderen hielt sich insbesondere bei Webmastern und SEOs hartnäckig das "Gerücht", dass Backlinks von einer Vielzahl von unterschiedlichen Sites förderlich für das Suchmaschinen-Ranking seien (Stichwort: Linkpopularität). Durch kostenlose Verzeichnis-Skripte, wie beispielsweise das Biz Directory, sollten auch nicht so firme Webmaster die Möglichkeit haben, ein eigenes Verzeichnis aufzubauen.
Mittlerweile gibt es hunderte von diesen "Gerüsten" mit meist weniger als 2000 Einträgen. In der Regel werden dann auch noch Google-Adsense-Anzeigen als Einträge "platziert". Einen wirklichen Mehrwert für den User/Suchenden kann damit aber nicht erzielt werden. Um mit einem Webverzeichnis eine wirkliche Referenz zu sein, bedarf es zahlreicher Anstrengungen in unterschiedliche Richtungen. Zum einen die redaktionelle Arbeit, die für eine Steigerung der Verzeichniseinträge sorgt. Zum anderen der Bereich Marketing, also gezielte Aktionen, um den eigenen Webkatalog bei den Internetusern bekannt zu machen. Und nicht zuletzt die technische Administration: Hosting des Verzeichnisses, Schutz vor Spam und so weiter. All diese Aufgabenbereiche kommen beim Betrieb eines nützlichen Verzeichnisses zusammen und können gar nicht von einer einzelnen Person - erst recht nicht kostenfrei und nebenbei - bewältigt werden.
Und an einer großen team-basierten Lösung setzt das Open Directory Project an. Hier kommen zahlreiche Individuen mit unterschiedlichem Know-How sowie diversen Stärken zusammen. Der Eine fügt lieber jeden Tag zwanzig neue Einträge dem Verzeichnis hinzu, der Andere befasst sich stattdessen mit der Entwicklung eines Tools, um den Schutz vor Spam zu verbessern. Ein anderer Editor hat ein Linkchecker programmiert und befasst sich mehr mit der Pflege bestehender Einträge. Das ODP als große Community bietet jedem Editor eine hervorragende Infrastruktur, seine Interessen und Fähigkeiten gezielt einzubringen.

 


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